Wie funktioniert Astrologie
Die zwölf Tierkreiszeichen beschreiben zwölf Grundtypen menschlichen Verhaltens, den Eroberer, den Gärtner, den Kommunikator, den Psychologen, den Chef, den Arbeiter, den Diplomaten, den Forscher, den Philosophen, den Politiker, den Freund und den Altruisten. Jeder dieser Typen (= Tierkreiszeichen) steht mit jedem anderen in einer festgelegten Beziehung, die abhängig von seinem Abstand bzw. seinem Winkelverhältnis zu den anderen ist. Diese psychologischen Grundtypen zeigen die gleichen Charakteristika wie die jeweils zu ihnen gehörenden Planetenprinzipien, Mars wie Widder, Venus wie Stier, Merkur wie Zwillinge etc. Aufgrund der stündlich sich wandelnden Himmelskonstellation mischen sie sich jeden Augenblick unverwechselbar in nie da gewesener Kombination.
Ein Horoskop wird auf den Geburtsort und die genaue Geburtsstunde eines Menschen erstellt. Der Astrologe erkennt darin die psychologische Grundorientierung eines Menschen, die richtungsweisend für die Art unseres Denkens und Fühlens ist (= psychologische Horoskopdeutung), er kann Horoskope in Beziehung setzen (= Partnervergleich), er kann sehen, wie sich Konstellationen auf unser Geburtshoroskop auswirken (= aktuelle und zukünftige Trends) und er kann Horoskope auf andere Länder übertragen (z.B. Umzug), um zu sehen, welche Lebensbedingungen in anderen Teilen der Welt auf uns warten (= Astrogeographie).
Das Horoskop sagt uns immer etwas über die Grundorientierung eines Menschen, und wo wir seelisch stehen, über unsere Neigungen, Bedürfnisse, unsere Interessen, unsere Vorlieben - den Magnetismus unserer Seele. Das ist es, was uns bindet. Wir können uns befreien durch Bewusstwerdung unseres Selbst, indem wir unsere Übertragungen und Projektionen erkennen. Dann werden wir authentisch und wahrhaftig – und leben unser Horoskop.
Horoskop Harald Juhnke, 10. Juni 1929, Berlin 19:00 MEZ
Das ist das Horoskop von Harald Juhnke, einer der größten deutschen Entertainer und ein begnadeter Schauspieler. Er brauchte die Bühne und er brauchte das Publikum, um sich selbst zu verwirklichen, um das Gefühl zu haben, zu leben (Zwillinge am Deszendenten mit dem Hauptlebenssymbol Sonne in Merkur-Konjunktion, Venus im 5. Haus, Mond und Mars in dem nach Anerkennung suchenden Tierkreiszeichen Löwe). Seine große Furcht vor dem Publikum (Chiron in 5, Saturn in 1) und seine Sprachgewandtheit (Zwillinge) werden ebenso offensichtlich wie seine Unfähigkeit, Maß zu halten (Schütze-Aszendent, Jupiter-Neptun-Quadrat, Mond im Löwen und im 8. Haus).
Zur geozentrischen Sichtweise
Die Horoskopzeichnung beschreibt die Stellung der Planeten auf der Ekliptik und in den Weltraumfeldern. Dasselbe geschieht auch mit der Sonne, sie wird im Weltraum ins Verhältnis zur Erde gesetzt. Wir bilden im Horoskop den Geburtsort eines Menschen in seinem Bezug zum kosmischen Lebensraum ab, der Geburtsort im Verhältnis zu Sonnenstand und den Planeten. Das ist damit zu vergleichen, wie wenn wir mit GPS eine neue Fahrstrecke für unser Auto suchen: Ausgangspunkt ist die Position, auf der wir uns befinden und nicht das gesamte mögliche Straßennetz.
Zur Präzession
Oft wird die Präzession als Argument gegen die Astrologie verwendet. Durch die sogenannte Präzession bewegt sich der Frühlingspunkt, der Punkt, mit dem der Tierkreis beginnt (= 0° Widder = Schnittpunkt von Ekliptik und Äquator) in 72 Jahren um 1° rückwärts, so dass sich die astrologischen Tierkreiszeichen und die astronomischen Sternzeichen nicht mehr decken. Hier liegt ein Denkfehler vor: Der Tierkreis der Astrologen ist ein mathematisches Konstrukt. Dieses Konstrukt, "der Kreis der zwölf Tierkreiszeichen", teilt die Erdbahn (Ekliptik) in zwölf gleich große Abschnitte. Jeder dieser Abschnitte erhält Namen und Bedeutung in Anlehnung an verschiedene Mythologien. Der Mythos gibt also sowohl dem astronomischen als auch dem astrologischen Himmel den Namen. Die Unterscheidung liegt bei den verwendeten Kreisen: Der Fixsternhimmel zeigt uns den Sternkreishimmel, der aus über 90 (!) verschiedenen Fixsternansammlungen verschiedenster Größe besteht. Der Skorpion zum Beispiel, wie wir ihn am Himmel sehen, erstreckt sich über eine Länge von 90°, die kleine Waage auf nur ca. 15°. Sie können also sehr wenig mit dem zu tun haben, was die Astrologen unter dem Begriff "Tierkreis" verstehen. Dieser besteht aus zwölf exakt 30°–großen Abschnitten, und deren Exaktheit lässt uns schon erkennen, dass es sich um eine mathematische Größe handelt und nicht um das, was wir am Himmel sehen.
Beim Tierkreis handelt es sich um die Darstellung von Ordnungsstrukturen, die dem Leben eingeboren sind. Er entspricht nicht nur der inneren Natur der Zahlen mit ihren systemischen Beziehungen, sondern er zeigt auch die ganze Bilderwelt alter numerologischer Bedeutungen: Jedes Tierkreiszeichen entspricht einer Zahl und damit den arithmetischen Eigenschaften der Zahlen und dem gleichen Prinzip, der gleichen Qualität und hat den gleichen Symbolgehalt wie die entsprechende Zahl und das dazugehörende Planetenprinzip.